Injektionsgerät

Fotos: Jan Vrabec

Das Gerät

Für die Steno-Injektion wurde ein tragbares, netz-unabhängiges Gerät entwickelt. Dieses besitzt eine stabile Basis, eine teleskopische Kopfhalterung mit Tragegriff und einen gelenkigen Injektionskopf, der durch einen Hydraulikschlauch an das Gerät angeschlossen ist. Der Kopf kann das Injektionsmaterial mit bis zu 800 bar durch die Kanüle befördern.

Diese anspruchsvolle Aufgabe wird mithilfe nur weniger Edelstahlelemente realisiert. Damit ist eine einfache Nutzung und problemlose Reinigung gewährleistet. Am Injektionskopf ist eine mit Injektionsmaterial (z.B. Leim) gefüllte Kartusche montiert, die durch eine elektrische Heizung am Ständer erwärmt werden kann. Dieses Kartuschensystem sorgt für maximale Flexibilität und Sauberkeit bei der Arbeit.

An injection tool was developed, which not only has corresponding injection parameters but also meets the requirements of modern restoration: it has a sensitive power control, a setting of the glue temperature, as well as an articulated, easy-to-clean injection head

A cartridge system allows you to change the glue in a few seconds. The uses of the Machine are not limited to the conservation of small objects in the workshop but is also useful for objects in situ like wooden floors, paneling, and church altars.

Technische Daten

Maße:

Gewicht:

Maximaler Injektionsdruck:

Injektionsgeschwindigkeit (Durchlaufmenge):

Antrieb:

Akku-Laufzeit bei bei 55°C Leimtemperatur:

Heiztemperatur:

Kanülen Aufnahme:

150 x 40 x 33 cm

8,2 kg

ca. 800 bar

0 – 0,7 ml/sec

Akku-Bohrmaschine Makita DDF 481

ca. 2,5 Stunden

bis 60°C

Ø 0,2 – 1 mm

Aufbau der Maschine

Die Konstruktion der Maschine besteht aus robusten Metallbauteilen, die einfach auseinander zu montieren sind. Für Dichtigkeit sorgen genormte handelsübliche Dichtungselemente.

Als Antrieb wird eine starke Akku-Bohrmaschine von Makita verwendet. So kann das Gerät netzunabhängig sein und die Vorteile von einem ausgereiften Akkusystem nutzen.

Kanülen

Für die Steno-Injektion werden spezielle Kanülen hergestellt. Diese Kanülen werden nach ihrem Außendurchmesser und Länge sortiert. 

0,3-mm-Kanüle

Durch diese Kanüle können auch viskose Glutinleime injiziert werden. Hautleim ist bis zu einer 40%ige (G) Konzentration injizierbar. Diese Kanülen neigen zum Verbiegen sowie zum Verstopfen und erfordern einen preziösen Umgang.

Ein gut gesetztes 0,3-mm-Loch ist dafür in der Holzstruktur nahe zu unsichtbar.

0,4-mm-Kanüle

Stellt für die Möbelrestaurierung eine universale Größe dar. Das Injektionsloch lässt sich immer noch gut in der Holzstruktur zu verstecken, die Kanüle leistet jedoch deutlich weniger Widerstand bei der Injektion. Es können auch dickflüssige Glutinleime mit einer hohen Geschwindigkeit injiziert werden. Ein, mit einer 0,4-Kanüle bestückter Injektionsstift, kann als Leimspender bei der gesamten Restaurierung verwendet werden.

 

Folgend wird die Einsatzmöglichkeit den Kanülen abhängig von ihrem Außendurchmesser beschrieben:

 

0,5-mm-Kanüle

Diese Kanüle ermöglicht, bereits füllfähige Kitte zu injizieren. Als Füllstoff haben sich Phenolharzkügelchen gut bewährt. Diese Größe eignet sich besonders für Arbeiten an historischen Böden. Kleinere Löcher wären bei der Arbeit an Böden schwer wiederzufinden, was die Maßnahme erheblich verlangsamen würde. Mit der Kanülenlänge steigt kontinuierlich auch der Widerstand bei der Injektion, deswegen wird die 0,5-mm-Kanüle für die Tiefinjektion in Konstruktionsverbindungen genutzt.

0,6-mm-Kanüle

Diese Größe wird für die Injektion am rustikalem oder wenig wertvollem Fußboden verwendet. Die Arbeit mit dieser Kanüle ist wegen der besseren Sichtbarkeit der Löcher zeitsparender. Sie hat sich ebenfalls bei der Tiefinjektion von Kittmassen gut bewährt.

0,7-mm-Kanüle & 0,8-mm-Kanüle

Die meisten Aufgaben in der Restaurierung schafft die Steno-Injektion, mit den oben genannten Kanülen zu erledigen. Dickere Kanülen können für extra tiefe Injektionen – bis zu 20 cm – verwendet werden. Sie können möglicherweise eine Verwendung von gröberen Zuschlägen in der Kittmasse ermöglichen.

Kartuschen

Die Maschine arbeitet mit wiederverwendbaren 30-ml-Kartuschen. Diese werden durch eine Luer-lock-Verbindung an die Maschine angeschlossen und sind so innerhalb von Sekunden austauschbar.

Das Kartuschensystem ermöglicht, eine große Palette an Leimrezepturen gleichzeitig zu verwenden.

Injektionsloch

In vielen Fällen müssen keine Injektionslöcher gebohrt werden, weil die Leimstelle durch eine offene Fuge oder einen Riss zugänglich ist. Wenn sich die Leimstelle unter einer geschlossenen Fläche befindet, wird mit einer Stiftbohrmaschine gebohrt, in der ein einfacher Stahldraht gespannt ist.

Mit dieser Methode lassen sich tiefe und genaue Bohrungen im Holz setzen. Sogar Kunststoffe und Harzbeschichtungen lassen sich auf dieser Weise einfach durchbohren. Diese Bohrtechnik macht alle Leimpositionen an Holzobjekten für die Steno-Injektion zugänglich.

Bedienung der Maschine

Bei der Bedienung der Maschine sind wenige Fertigkeiten notwendig. Jedoch geht die Technik der Injektion meistens nicht automatisch von der Hand, weshalb es der anfänglicher Übung und Einweisung bedarf. Der Injektionsstift muss von Zeit zu Zeit auseinandergebaut und gereinigt werden.

Das ist für geübte Hände eine Aufgabe von 10 Minuten. Nach langem Stehen (mehrere Monate) oder nach dem Ölwechsel muss die Maschine entlüftet werden. Die Maschine ist daher weniger für sporadische Nutzung geeignet.